So ein Hundeleben … von wegen Sommer. Ständig nur Blitz und Donner; ich hasse diese Gewitter, habe es schon immer getan. Nur kann ich mich jetzt nicht mehr wie als Welpe unter dem Sofa verkriechen, wenn draußen die Welt unterzugehen scheint in Wind- und Regenstürmen – ich passe zwar noch drunter mit viel Mut aus Verzweiflung, komme aber nicht mehr raus. So eingeklemmt verbrachte ich schon einmal ein paar Stunden, bis man mich und meinen – Verzeihung: dicken Hintern – wieder befreite … Zur Zeit bevorzuge ich bei „lautem Gotteszorn“ allerdings den Schreibtisch meines Herrchens; dort bin ich ziemlich sicher. Meine wichtigste Zuflucht, denn a) in der Nähe des „Oberfockers“, b) der Schreibtisch steht an der Wand und bietet so nach allen Seiten Schutz, denn vorn beschützen mich die (Stuhl)Beine und c) ich komm allein wieder raus, wenn es sich verzogen und mein Zittern nachgelassen hat (ein wie gesagt nicht zu unterschätzender Vorteil!). Gestern war wieder so ein Himmelschaos; ich sage euch, ich habe gebangt – um unser aller Leben, vor allem aber um meine Hundeschüssel auf dem Balkon. Puh, gruselig, dieses Wetter. Mensch, ich meine, ich bin bestimmt kein ängstlicher Hund so im Allgemeinen … ok, doch, zugegeben, ich bin ein ängstlicher Hund, aber so etwas, das muss man ja weiche Hinterläufe bekommen, wenn es da so knallt. Im Übrigens bin ich ne prima Wetterfee, denn ich sage das Gewitter schon voraus, bevor die Menschen es wahrnehmen. Deshalb streichelt mir mein Frauchen schon immer seufzend über den Kopf, wenn ich nervös um ihre Beine schleiche, sie selbst aufs Klo hin verfolge – und räumt dann umgehend die Blumentöpfe vom Balkon, bevor der Gewittersturm sie niederreißen kann … Da sage einer, es gäbe nur Wetterfrösche …!